FA ZIT
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Für rund 1000 Euro findet man schon
natürlich klingende Boxen, aber auch
so manche handfeste Überraschung
M
ensch, muss das ein Gerangel drau-
ßen an der Verkaufsfront sein, wenn
selbst bekannte Qualitätshersteller ihren
Lautsprechern einen mehr oder minder
kräftigen „Loudness-Ellenbogen" verpas-
sen. Ganz klar: Spielt in der Boxenwand des
HiFi-Händlers die linear abgestimmte Infini-
ty neben den mit sympathischer Wirkung
auf Sound getrimmten Boxen von Dali oder
Magnat, bleibt Erstere natürlich stehen. Im
(vor-)schnellen Vergleich klingt sie nüch-
terner und matter. Und die aufgehübschten
Blender machen das Geschäft.
Solche Abstimmungen sind uns von den
teureren Produkten aus diesen Häusern un-
bekannt. Magnats geniale 2000-Euro-Box
Quantum 905, mit der wir seit dem überra-
genden Test in STEREO 4/05 ständig arbei-
ten, hat einen quasi linealgeraden Fre-
Bis auf die von Cabasse und Dali sind alle Boxen
mit Bi-Witing-Terminals ausgestattet. Ihre Blech-
briicken sollten durch kurze Kabel ersetzt werden
quenzschrieb und hätte in besagter Boxen-
wand wohl ebenfalls keine Chance gegen
ihre kleine Schwester. Die vor exakt einem
Jahr getestete, rund 3000 Euro teure Men-
tor 6 von Dali klang sogar eher schlank.
Auch bei anderen Boxen ist ein gelupfter
Oberbass zu verzeichnen, jedoch nicht in
diesem Ausmaß. Ein bisschen Schminke
muss bei der modern-schmalen Bauweise,
die weder ein üppiges Volumen noch große
Tieftöner zulässt, wohl sein. Bei Kompakt-
boxen läuft das ja kaum anders.
Aber es gab noch mehr Überraschungen.
Dass die Klipsch sich so gemäßigt, ja fast
audiophil geben würde, war nach den Er-
fahrungen mit früheren Boxen aus der Re-
ference-Linie der Amerikaner kaum zu
erwarten. Geblieben sind der hohe Wir-
kungsgrad und die sprudelnde Lebendigkeit
mit ebenso guter Grob- wie Feindynamik.
Vom ehemals leicht trötigen Hornklang ist
aber so gut wie nichts mehr übrig, und der
früher insgesamt recht vordergründige Cha-
rakter ist einer präzisen Staffelung mit plas-
tischem Tiefenrelief gewichen.
Überraschung Nummer drei verbucht die
optisch unscheinbare Infinity für sich. Auch
klanglich macht sie kein Fass auf, jedenfalls
nicht im Sinne von Sound, sondern über-
zeugt durch ihre Geschlossenheit und in-
nere Homogenität. Die Beta 40 macht keine
Fehler und setzt auf Vorzüge, die sich leider
erst mit der Zeit erschließen. Sie profitiert
vom ausgetüftelten Membranmaterial ihrer
großen Schwestern, das in allen ihrer vier
Chassis Verwendung findet. Sicherlich auch
ein Grund für Ihre bruchlose Tonalität.
Und sonst? Eigentlich alles wie gehabt: Can-
ton überzeugt mit einer sauberen Leistung,
edlem Finish und intelligenten Lösungen;
Elac liefert mit der relativ großen FS 68 eine
durchdachte Konstruktion in wertiger Ver-
arbeitung inklusive hochwertiger Alumini-
um-Sandwich-Membranen sowie präsenter
Wiedergabe ab; Cabasse hat entgegen des
alten Spruchs ein gutes Pfund Bass sowie
eine feine Box, und B&W tut was gegen
dünne Stimmen. Und das sind keine Über-
raschungen.
Einige Hersteller packen Schaumstoffpropfen für
die Reflexrohre bei. die eine - hier sogar zweistu-
fige - Anpassung des Basses/Grundtons erlauben
Lautsprecher gehören auf Füße. Alle Hersteller
tiefem Spikes mit. Die wirken jedoch nur dann
optimal, wenn man sie nach der Justage festzieht
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a c o u s t i c
STEREO 8 /2 0 0 7
- Testurteil: Exzellent/Sehr out
Vor-/ Endstufenkoma ination
MPP
206/
MAA
406
“E in a u s n e h m e n d m u s i k a l i s c h e s u n d
UNWIDERSTEHLICH GÜNSTIGES DUO .
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S o v ie l S o u v e r ä n i t ä t f in d e t s i c h in d e r
R e g e l t a t s ä c h l i c h o f t e r s t m i n d e s t e n s
z w e i K l a s s e n w e i t e r o b e n .“
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